Liebe Leserin und lieber Leser,
atmen Sie mit jeder Seite dieses Buches den Wind des Geistes, jenen Wind, der zu spirituellem Erwachen führt.
Ein Buch wie dieses ist notwendig und wichtig. Wie wichtig es in der heutigen Zeit ist, werden Sie von Kapitel zu Kapitel mehr erkennen, denn Prof. Dr. Gottfried von Purucker behandelt die weitgehend unbekannten Verflechtungen allen Lebens, die auch uns Menschen schicksalhaft miteinander verbinden. Dabei geht er weit über die irdischen, begrenzenden Schranken hinaus. Der Leser wird Schritt für Schritt zu den unsterblichen Wurzeln seines Daseins geführt, in seine eigentliche, wahre Heimat. Er gewinnt einen Einblick in seine todlose Vergangenheit, die in der Gegenwart ihre derzeitige Erfüllung findet und auch die Geleise für die Zukunft legt.
Gottfried von Purucker versteht es, die tiefsten existenziellen Lebensfragen in einer für jeden verständlichen Sprache zu erklären, in einer Sprache, die er aus den ungetrübten Quellen reiner Weisheit schöpft und die daher jene Faszination auf uns ausübt, die Herz und Verstand gleichermaßen befriedigt.
Lange Zeit musste der deutschsprechende Leser auf die Herausgabe dieses Buches warten, das sich seit vielen Jahren besonders in den USA und Großbritannien großer Beliebtheit erfreut. Für den ersten Band der autorisierten deutschen Übersetzung aus dem Englischen wurde eine Auswahl aus den vielfältigen Artikeln getroffen und in einen thematischen Zusammenhang gebracht. Bei den Artikeln handelt es sich um Antworten auf viele das Leben betreffende Fragen, die Gottfried von Purucker während seiner langjährigen Lehrtätigkeit bei Veranstaltungen und im Kreise seiner Schüler gab. Er hinterließ seiner Nachwelt ein umfassendes literarisches Erbe, das zu den wertvollsten dieses Jahrhunderts zählt. Dem interessierten Leser ist damit ein weiterführendes und in kosmische Tiefen reichendes Studium möglich.
Eine der wichtigsten Voraussetzungen, sozusagen die Grundlage, das Fundament zum Verstehen aller Lebensvorgänge ist die Zusammengesetztheit des Menschen. Die Wissenschaft spricht heute von Vernetzungen in der Natur, doch die Esoterische Philosophie, die überlieferte Weisheit der Zeitalter, geht weit über die immer noch materiell orientierten und daher begrenzten Forschungen moderner Wissenschaft hinaus. So zum Beispiel rätselt die Wissenschaft seit Jahrhunderten, was in den Mysterienschulen der alten Kulturvölker, in den „Universitäten der Seele“ Griechenlands, Alt-Ägyptens und Asiens gelehrt wurde. Eine ihrer fundamentalen Lehren war die der sieben- bzw. zehn- oder zwölffältigen Einteilung des Menschen sowie in Analogie aller Lebewesen, Welten, Sonnensysteme und Universen.
Diese grundlegende, alles Leben umfassende und beinhaltende Zusammengesetztheit, ihre Prinzipien und Elemente, möchten wir Ihnen nicht vorenthalten. Wir haben uns daher entschlossen, diesem Buch eine Einleitung (siehe Seite 25) voranzustellen. Sie erhalten damit einen der faszinierendsten Schlüssel, die zeitalterlang unter strengsten Auflagen der Geheimhaltung seitens der Schüler bewahrt wurden. Mit diesem Schlüssel können Sie durch die Portale wundersamer Erkenntnis schreiten und Tor um Tor zum Herzen des Universums vordringen.
Mit dem vorliegenden Buch beschreitet Gottfried von Purucker den Weg zu einer humaneren Gesellschaft, um den seelenzerstörenden Materialismus aufzuhalten und ihm entgegenzuwirken. Er befähigt den Leser, seinem Leben eine positive Wendung zu geben, Lebensprobleme ursächlich zu erkennen und sie leichter zu bewältigen. Aber es geschieht noch etwas anderes: Indem wir unserem Denken eine positive, harmonische Richtung geben, sodass es im Gleichklang mit der Natur schwingt, ziehen wir automatisch auch eine entsprechende positive Gedankenatmosphäre an, die sich wie eine wunderbar schützende Hülle um uns legt. Dies ist für jeden Einzelnen wichtig, denn wir gestalten uns schon jetzt individuell und kollektiv unser Schicksalsgewebe auch für kommende Leben in Eigenverantwortung. Daher ist ein Buch wie das nun vorliegende von unverkennbarer Notwendigkeit. Die Aussagen Gottfried von Puruckers sind unverändert aktuell, ja, sie gewinnen mit zunehmendem Verständnis an Bedeutung. Der Leser lernt sich selbst kennen. Er bekommt eine Ahnung von den vernetzten Zusammenhängen in der Natur, die unsere Unsterblichkeit belegen und ein Zeugnis der unbedingten Gerechtigkeit geben, die allenthalben frei von menschlicher Beeinflussung wirkt. In Zeiten der Unruhe und Unsicherheit entfacht dieses Erkennen in uns jenes innere spirituelle Erwachen, das zur Umkehr, zur Rückbesinnung auf die eigentlichen Werte unseres Daseins führt.
Wir können uns fragen: Wie lange noch halten die Erde und die Natur der ungeheuerlichen Verantwortungslosigkeit menschlicher Profitgier und ihren Auswirkungen stand? Wie lange noch können sie sich der negativen Gedankenkräfte erwehren, die sich millionenfach verstärkt wie ein alles Leben erstickender Schleier auf sie legen? Doch was können wir tun, was kann der Einzelne tun, um ein Gegengewicht zu den verheerenden Auswirkungen menschlicher Gewinnsucht zu bilden, die doch zeigt, wie sehr wir uns schon von den eigentlichen Werten menschlicher Tugenden entfernt haben? Was heute ganz allgemein Macht über das Denken der Menschheit gewonnen hat, ist die Verherrlichung der Gewalt. Sie lässt schon im zarten Kindesalter alle jene Gefühle und Empfindungen verkümmern, die zwischenmenschliche Beziehungen erst möglich machen. Wie muss es dann in der Seele eines Kindes aussehen? Nach einer US-Studie haben Kinder bis zum 12. Lebensjahr im Fernsehen im Durchschnitt etwa 8000 Morde und 100.000 Vergewaltigungen, Schlägereien und Unfälle gesehen! Einige Wissenschaftler schlagen nun endlich Alarm. Im deutschen Fernsehen werden uns täglich im Mittel 71 Morde serviert oder rund 4000 Schwerstverbrechen aller Art pro Woche („Neue Presse“, Hannover, 7.2.1992)!*
Wie fremd müssen da Worte wie Ethik, Moral, unpersönliche Liebe, Pflichterfüllung oder Achtung klingen. Vielleicht ist der Eine oder Andere sogar geneigt, sie als überholt oder veraltet zu betrachten und längst vergangenen Epochen zuzuschreiben. Und doch sind es gerade diese auf Ethik und Moral basierenden Attribute, die ein Überleben unserer so hochgelobten „Zivilisation“ überhaupt erst möglich machen. Sie halten uns einen Spiegel vor Augen, den Spiegel der Einsicht, den Spiegel der Erkenntnis, und wir erkennen die allem zugrunde liegende Realität, die Wahrheit an sich. Die verdunkelnden Wolken lichten sich und geben den Blick frei auf eine Welt, so, wie sie ist, und nicht, wie wir sie uns aufgrund eigenen Wunschdenkens fälschlicherweise vorstellen.
Gottfried von Purucker führt uns in eine reine, saubere Welt, in der wir wieder frei atmen können; sie braucht keine Utopie zu bleiben. Er führt uns in eine Welt, in der die Auswüchse menschlicher Verirrungen kein Zuhause haben, wo Verantwortungsbewusstsein und Pflichterfüllung dem Einzelnen sowie dem Ganzen gegenüber Priorität haben. Und so die falschen Gewänder eines im Sterben begriffenen Materialismus niederreißend, führt der Wind des Geistes die hoffnungslosen Herzen der Menschen zu einem Hoffnung gebenden spirituellen Erwachen.
Atmen Sie daher den Geist reiner Gedanken, und Sie werden spüren, wie sich Ihnen eine Welt voller Wunder und Schönheit offenbart, eine Welt, die Ihrem Leben eine erhabene Würde und Zukunft verleiht.
Atmen Sie mit jeder Seite dieses Buches den Wind des Geistes, und Sie werden in sich jene inneren Quellen des Seins erschließen, die Ihr tägliches Leben ungeahnt bereichern und zu spirituellem Erwachen führen.
Hannover, im Herbst 1992
Hermann Knoblauch
Bärbel Ackermann
*) Nach einer neueren US-amerikanischen Studie hat ein Durchschnittsschüler in den USA nach seinem 12. Schuljahr im Fernsehen ca. 32.000 Morde und 40.000 versuchte Morde sowie 200.000 Gewalttaten gesehen (Berliner Zeitung, 27.08.2005). Im deutschen Fernsehen ist Gewalt in fast 80 % aller Sendungen zu sehen (H. Lukesch et al.: „Das Weltbild des Fernsehens: eine Untersuchung der Sendeangebote öffentlich-rechtlicher und privater Sender in Deutschland“, Regensburg, 2004). Als bisher umfangreichste Studie zeigte die US-amerikanische „National Television Violence Study“ (1996 – 1998), dass 61 % der untersuchten Sendungen Gewalt enthielten – sogar 89 % der Spielfilme und immerhin 67 % des Kinderprogramms. Letzteres wies mit über 13 die höchste Zahl violenter Interaktionen pro Stunde auf, während der Durchschnitt bei 6,8 lag („Medien und Gewalt – Befunde der Forschung seit 1998“, Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, 2004) (d. Hrsg.).